Die Geschichte des Ford-Transit

 

Der Transit-Stammtisch ist im Besitz der hier abgebildeten Originalunterlagen und Prospekten, die alle in einem absoluten Neuzustand sind.

 

Wenn von Liebe auf den ersten Blick gesprochen wird, wissen Sie, was gemeint ist. Liebe auf den ersten Blick empfanden auch die meisten Lastwagenfahrer, die Kapitäne der Landstrasse, die Ritter der Kiesgruben, als sie auf der Internationalen Automobilausstellung 1955 die neuen Zwei-Takt-Diesel Motoren von FORD sahen.

Aber nicht nur der erste Blick, sondern das inzwischen erfolgte kritische Studium der Details der neuen 2,5 to, 3,5 to und 4,5 to Lastwagen von FORD bestätigten den ersten Eindruck: DIESER WAGEN VERDIENT VERTRAUEN.

Tja, so lautete der Originaltext in einer Ford Werbebroschüre aus dem Jahre 1956.  Damals nannten sie Ihn schlicht FK 2500 - FK 4500. Es gab ihn in zahlreichen Varianten:

Als Feuerwehrwagen......            ...als Werkstattwagen.....              ... mit Kofferaufbauten.....        ...bis rauf zum Auflieger.

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Zeitgleich kam dann auch der kleine Bruder - der FK 1000 auf den Markt. 

DER TAUNUS TRANSIT 

 

Hier mit Hochdach......               ..... als Viehtransporter, Feuerwehrfahrzeug......                  ....Polizei oder Krankenwagen.

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Der Transit

Die Konzern-Zentrale in Detroit sah keinen Sinn in der Parallelentwicklung zweier Lieferwagen von Ford Europa (England) und Ford Deutschland (Köln) und verordnete mit „Project Redcap“ die gemeinsame Entwicklung eines gesamteuropäischen Transporters. Da die Kölner keine Notwendigkeit für einen neuen Transporter sahen und die Engländer auf eine Zusammenarbeit mit Ford Deutschland auch nicht erpicht waren, wurde „Project Redcap“ verzögert bis Detroit nicht mehr warten wollte und Zeichnungen nach England schickte, wie der neue Lieferwagen auszusehen habe. Das Design wurde dort leicht überarbeitet und heraus kam ein Transporter, der aussah wie eine Kreuzung aus einem amerikanischem Großraum-Van und dem barocken Ford-Cortina.

Am 4. Dezember 1966 konnte das Modell trotz aller Schwierigkeiten endgültig vorgestellt werden. Es entsprach den Erwartungen des Publikums, das von dem neuen Transporter viel Platz, einen günstigen Preis, robuste Großserientechnik und ein einfaches Fahrwerk erwartete. Alle diese Kriterien erfüllte der neue Transit, der wesentlich mehr Platz als der Vorgänger, und auch als der VW-Transporter, bot. Seine kurzen V-Motoren mit 1183ccm, 1498ccm und 1699ccm, die aus der Großserie des Ford-PKW stammten, konnten komplett im kurzen Vorbau untergebracht werden, erlaubten eine kurze Haube und störten nicht im Innenraum. Der 65er-Transit war mit zwei verschiedenen Radständen und sechs Typenreihen (Nutzlastklassen), nach denen sich die Typenbezeichnung richtete, lieferbar. Der Kleinste hörte also wegen seiner 600 kg Nutzlast auf FT 600, der Größte, mit langem Radstand und 1,7-l-Motor, wegen seiner fast dreifachen Nutzlast auf FT 1750. Als größten Pluspunkt führten die Verkäufer damals die Variabilität des Transit an, der als Kasten, Kombi, Hochpritsche, Bus, Großraumkasten, Tiefpritsche, Panoramabus und Doppelkabine in zwanzig verschiedenen Varianten zu haben war, dazu kamen allein beim Kastenwagen 18 Türkombinationen!

 

Originaltext der Ford Pressestelle zu diesem Foto: "Ausstattungsband und ein weiterer Qualitätskontrollpunkt für die neuen Transit Modelle: Im Zweigwerk Genk, Belgien, der Ford-Werke AG, Köln, werden höchste Qualitäts-Maßstäbe an die Herstellung der neuen Transit-Nutzfahrzeug-Serie gelegt. Für die Ford Transit Produktion ist im Jahre 1966 eine Tagesproduktion von rund 150 Einheiten vorgesehen."

 

Originaltext: "Laderaum: 33000 Eier. das heißt, der Bruttowert der Ladung liegt über dem Anschaffungspreis des neuen Ford Transit Kastenwagens. Zusammenfassend: Nutzlast im Verhältnis zum Kaufpreis, zur Wirtschaftlichkeit des Fahrzeuges, etc., ist einmalig. Die Wertung "einmalig" im Sinne bester Ford Qualität gilt für alle Produkte der neuen Ford Transit Serie"

 

Originaltext:" Kleine Frau - ganz groß! Im kleinen, großen Wagen! Mit fast 7,5 cbm Ladung fährt sie zum Markt. Die ausgezeichnete Fahrleistung des neuen Ford Transit, seine Wendigkeit, seine Fähigkeit, kürzeste Be- und Entladungszeiten für landwirtschaftliche Produkte aller Art zu ermöglichen, machen ihr das Fahren, Parken, etc zum Vergnügen."

 

Originaltext: "Fünfzehn Personen finden in dem neuen, großen Transit Bus Platz. Breite Türen erleichtern den Einstieg; durch einen Mittelgang gelangt man leicht zu jedem Platz und auch "hochbehütete" Passagiere genießen die optimale Kopffreiheit. Der Transit Bus wird als 9-, 12- und 15-Sitzer angeboten."

 

Originaltext: "Der bewährte Ford 4-Zylinder V-Motor ist trotz seiner kompakten Unterbringung leicht zugänglich. Der neue Ford Transit wird mit 3 Motor-Versionen angeboten: 1,2 l mit 45 DIN-PS, 1,5 l mit 60 PS und 1,7 l mit 65 PS. Alle drei Typen sind bei Verdichtungsverhältnissen von 8,2 : 1 bzw. 8,0 : 1 für Normalbenzin ausgelegt.

 

Originaltext: "Motor- und Nutzraum haben beim neuen Ford Transit ein ideales Größenverhältnis. Der extrem kurze V-Motor liegt über, die Sitze für Fahrer und Beifahrer hinter der Vorderachse im bestgefederten Raum. Trotz seiner kompakten Anordnung ist der Motor leicht zugänglich und kann in wenigen Minuten ein- und Ausgebaut werden. Das auf unserem Foto gezeigte Transit-Modell hat einen Laderaum von 5 cbm."

 

Originaltext:" Fahrer und zwei Insassen finden in den neuen Ford Transit Nutzfahrzeugen bequem Platz. Sie genießen ausgesprochenen PKW-Komfort. Übersichtliche Instrumente und leicht zugängliche Bedienungselemente tragen zur Fahrsicherheit bei. Das weite Blickfeld des Fahrers wird durch die vier vor ihm stehenden neuen Transit Typen demonstriert: (von links nach rechts) Kombi, Pritsche, 15-Sitzer-Bus und Kastenwagen.

 

1970

Die erste große Revision ist vollbracht, äußerlich markantestes Merkmal: der neue Kühlergrill. Die wesentlichen Neuerungen betrafen aber die Technik: der 1,2 Liter Motor ist aus dem Programm genommen, neu dazu gekommen , der 2,0 l V4 mit 70 PS und ein 2,4 l Dieselmotor mit 62 PS (erkennbar an der verlängerten Front , auch "Schweineschnauze" genannt. Auch die Modellbezeichnungen wurden abgeändert: so wurde z.B. aus dem FT1500 der FT150 usw.

Neu im Programm auch der FT100L , erhältlich als Kastenwagen, Kombi, Pritsche und Doppelkabine-Pritsche. er besaß langen Radstand, aber hinten Einfachbereifung und eine Nutzlast von 1000 kg.

Weitere Technische Neuerungen hielten nach und nach Einzug z.B.: Scheibenbremsen Vorne, elektrisch Waschwasserpumpe, lastabhängiger Bremskraftregler, Bremskraftverstärker, Drehstromlichtmasche und und und...

Hier eine Preisliste vom April 1976 mit allen lieferbaren Extras:

     

1978

der neue Ford Transit erscheint, augenscheinlichstes Merkmal: die deutlich abgeänderte und längere Motorhaube.

Die wesentlichen Änderungen an der Technik betrafen die Motoren: die V4 wurden aus dem Programm genommen, und durch Reihenvierzylinder OHC-Motoren mit 1,6l und 65PS sowie der 2,0l mit 78PS, auf Wunsch wurde auch der 100PS starke 3,0l V6 Motor verbaut. Geblieben ist der alte 2,3l Diesel.

Die Innenausstattung wurde modernisiert,

die Sitze und Heizung/Lüftung wesentlich verbessert.

Der Transit 1978 wurde mit 2 verschiedenen Radständen (2,70m und 3,00m) und in 6 verschiedenen Nutzlastklassen (von 0,75t bis 1,9t) angeboten. Nicht ohne Stolz betonte Ford in der Werbung, dass der neue Transit in 37 verschiedenen Aufbauvarianten geliefert werden kann.

Ob als Bus mit 9,12 oder 15 Sitzen, Kombi oder Kastenwagen,

oder in 4 verschiedenen Varianten als Pritschenwagen.

 

Neu war auch das Transit Clubmobil, damit wurde aus dem Transporter, als der er einst geschaffen wurde, ein echtes Freizeitfahrzeug. Mit Breitreifen auf Alufelgen, Servolenkung, drehbarem Fahrer- und Beifahrersitz, Frontspoiler, getönte Scheiben, Innenausstattung komplett aus Teppichvelours, Metalliclackierung, Glashubdach, und und und, war das Clubmobil ein echtes Highlight dieser Baureihe.

Neu am Vertriebskonzept war , dass Ford auch Aufbauten von Fremdherstellern mit in die Werbung aufnahm.

Ford Transit 100 "Eriba Camp" von Hymer

Ford Transit 100L "Westerland" von Voll

Ford Transit 130 "ARC midi" Gérard

und hier noch einige Sonderaufbauten:

Transit Allrad

und wenn ich wieder mal Zeit habe, dann geht's weiter :-)

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