|
Angefangen hat es mit einer Annonce im Anzeigenblatt, woraufhin ich auf das Auto
im Urzustand gestoßen bin. Da sah er noch so aus, wie viele seiner Artgenossen.
Der erste Eindruck war gar nicht einmal so schlecht. Die Probefahrt war etwas
gewöhnungsbedürftig, denn bisher bin ich nur PKW gefahren. Leider war der Wagen dann doch nicht ganz so gut wie zuerst angenommen, aber das zeigt sich ja immer erst, wenn schon alles erledigt ist.
|
|
Auf die Rückfahrscheinwerfer, die die Feuerwehrkollegen eingebaut haben, hätte ich gut verzichten können, erstens haben sie nicht funktioniert und außerdem
waren sie ziemlich vergammelt. Wie man später sehen wird, ist die Heckklappe bei
meinem Transit aber sowieso ein Problemfall. |
|
Hier sieht man eine der besonders rostgefährdeten Stellen. Es gibt Autos, die an der Naht zwischen Kotflügel Ober- und Unterteil faustgroße Löcher haben.
|
|
Wenn es länger nicht geregnet hat, kann man ganz prima die ehemaligen Wasserstände hinter dem Scheinwerfer
betrachten. Schuld an diesem Stausee sind der Schlitz zwischen Scheibenrahmen und Kotflügel, wo das Wasser reinläuft, und der Schlitz direkt vorne hinter der Kante, der so bemessen ist, dass auch kleine Blätter ganz wunderbar abdichten....
Der schwarze Kasten ist die Tonfolgeschaltung für das Tatütata, ein Wunderwerk der Mechanik praktisch ohne
Elektronik. |
|
Das sieht doch noch nicht so schlimm aus, oder? So ein bisschen Kantenrost kann man doch einfach wegpinseln. |
|
Aber wehe, man entfernt den Kotflügel, der beim Abschrauben wahrscheinlich seine
Befestigungskante einbüßt, dann hat man einen guten Einblick in die Endspitzen.
Glücklich darf sich derjenige schätzen, an dessen Auto Spritzlappen montiert
waren, denn mit Lappen lagert sich deutlich weniger feuchter Dreck in den Hohlräumen ab. |
|
So sieht es aus, wenn der Eimer Sand aus dem Abschlussblech entfernt ist. |
|
Da hilft dann nur noch großzügiges Entfernen und neues Einsetzen von Blech.
Die unteren Ablauflöcher sind so geformt, dass in Zukunft der Sedimenteintrag
deutlich vermindert sein dürfte. |
|
Die Reparaturbleche, die man noch kaufen kann, sind meistens so dimensioniert,
dass sie über den alten Gammel passen. Ein wenig Anpassungsarbeit muss man
vornehmen. |
|
Die Bleche für die Endspitze sind keine Überzieher, deswegen habe ich die obere
alte Kante stehen gelassen. Sonst müsste man hinten den halben Wagen
auseinanderschneiden. Das Abschlussblech ist nach drin, damit man die Position
der Endspitze richtig finden kann. |
|
Das innere Endspitzenblech kann man gut selber anfertigen. |
|
Fehlte noch die Abschlusskante zum Radlauf, und schon ist die Endspitze fast wie
neu. Die Naht zwischen altem und neuem Teil ist aufgrund der Länge nur
überlappend zu schweißen (nur Punkte setzten, nicht durchschweißen). |
|
Der neue Übergang zwischen Endspitze und Heckblech mit einem hinterlegten
Blech und ohne die hervorstehende Punktschweißnaht. |
|
Auch eine Stelle, die gerne Gammel ansetzt, der schwierig zu bekämpfen ist. Der
Übergang zwischen mittlerem und äußerem Frontblech. |
|
Die radikale Methode, den empfindlichen Bereich einfach rausschneiden. Gegen
Rost die beste Maßnahme, leider der originalen Optik abträglich. War mir aber
dann auch egal, denn das neue Blech verbindet die beiden Teile jetzt auch
richtig. |
|
So sieht es dann mit versiegelten Nähten aus. |
|
Wenn das Wasser länger gestanden hat hilft nur noch großzügiger Ersatz der
Blechpartien. Der Wasserablauf ist jetzt ca 3x so groß wie original. |
|
Die Naht zwischen hinterem Seitenteil und Schweller zieht ausgehend vom Radlauf
Wasser an, die Folgen sind bekannt. Für Hobbybastler sind solche Stellen nur
sehr schwierig wieder herzustellen, da dort gleich drei Bleche in allen
möglichen Biegeradien aufeinander liegen.
Ich habe mich gegen die originale Optik entschieden und die Sicke verschwinden
lassen. |
|
Man muß an solchen Stellen ziemlich aufpassen mit dem Zuschnitt der Bleche und
dem Verschweißen, denn sonst braucht man recht viel Spachtel um die Wellen zu
glätten. Siehe nächstes Bild. |
|
Bei tieferen Beulen empfiehlt sich Glasfaserspachtel. |
|
Altbekannt, Blech auf Blech mit Keder und Wasser ergibt... Nichts.
Man sieht auch noch gut die Punktschweißnaht zwischen Radkasten und Seitenwand,
die Gleichung lautet zwar etwas anders, aber das Ergebnis ist wie oben. |
|
Gammel rausschneiden, und durch neues Blech ersetzten, das altbekannte Spiel.
Hier kann man auch die Bitumendämmmatten sehen, die hoffentlich das Geräusch-
niveau deutlich senken werden. |
|
Noch eine Stelle, die besonders clever konstruiert ist. Im vorderen Radkasten
zum Einstieg hin liegt ein Blech als Abdeckung über den Schwelleröffnungen.
In Teilebereichen liegen aber Bleche und nicht Hohlräume übereinander, man
fragt sich wirklich, wer das gebaut hat. |
|
Wenn das Abdeckblech entfernt ist, hat man wunderbaren Einblick in die
Hohlräume. |
|
Die neuen Abdeckbleche haben größere Öffnungen, damit später die Hohlräume
besser zugänglich sind. Die Öffnungen werden später mit verschraubten Deckeln
oder mit Klebeband verschlossen. |
|
Wenn der Laie viel schweißt, dann muss er meist auch viel spachteln. Aber die
ganze Schweißerei lohnt sich halt nicht, wenn es danach nur rostfrei ist, es
muss auch gut aussehen. Und nach meiner Meinung ist gegen Spachtelmasse nichts
einzuwenden, wenn der Untergrund solide ist. Nicht dass das ganze Zeug nach zwei
Jahren in großen Placken wieder abplatzt. Ein Transit ist nun mal kein
Hochpreis-Oldtimer, jedenfalls nicht, wenn man ihn mal verkaufen will..... |
|
Die Heckklappe ist bei meinem Transit von ganz erlesener Qualität, es hat den
Feuerwehrjungs nicht gereicht, Löcher für Rückfahrscheinwerfer reinzuschlagen,
sind sind dann noch mindestens einmal mit geöffneter Klappe gegen irgendetwas
sehr Stabiles gefahren. Die Klappe war also dezent verzogen, der innere Rahmen
gerissen und die Kante deformiert und verrostet. Viel Arbeit also.
Da der große Griff ganz offensichtlich Heranwachsende zum daran rumzerren
animiert, habe ich mich für eine komplett nackige Heckpartie entschieden.
Geöffnet wird dann per Fernbedienung. |
|
Altes Blech (rechts, dreieckig) und neues Blech einträchtig nebeneinander. Die
hintere Kante ist auch neu entstanden. |
|
Hoffentlich ist das Teil nicht durch den ganzen Spachtel zu schwer geworden.
Das Spachteln und Schleifen der Heckklappe hat 2 ganze Tage gedauert, Dinge die
die Welt nicht braucht! |
|
Und noch eine Stelle mit überlappenden Blechen im Spritzwasserbereich. Die Naht
zwischen seitlichem Frontblech und Kotflügel kurz vor dem Ersatz. |
|
Besonders bei Feuerwehren ist der Boden zwischen den hinteren Türen stark
rostgefährdet. Nach dem Einsatz schlägt man erst den groben Dreck am Schweller
ab, dann lässt man die Stiefel oder auch das Equipment im Innenraum abtropfen,
so dass sich unter der Gummimatte schön das Wasser sammelt.
Übrigens habe ich sage und schreibe 75 Löcher im Laderaum zugeschweißt, die von
Schrauben stammen, mit denen die Regale, Schienen etc. befestigt waren. |
|
Exemplarisch für den gesamten Unterboden hier der vordere Bereich. Nach
gründlicher Reinigung von Dreck und altem Schutzwachs (nicht besonders
durchdacht aufgebracht, über dem Getriebe dick, in Radkästen gar nicht) mittels
Heißluftfön, Lötlampe, Spachtel, rollenweise Küchenpapier und Entfetter folgt
die Versiegelung der Roststellen mit RLS von Owatrol. |
|
Nach dem Versiegeln eine satte Schicht Owatropal. Das Zeug ist angeblich für
den Unterwasserbereich von Schiffen geeignet. |
|
Über das Owatropal kommt noch eine Schicht Blacky (toller Name!), das ist
Kunstharzlack aus dem Owatrolprogramm. Schlussendlich wird noch im Spritzbereich
der Räder eine dicke Schicht Unterbodenwachs aufgetragen.
Hoffentlich ist das Owatrolzeug so gut wie die Werbung verspricht, denn es ist
nicht gerade wenig Arbeit und auch nicht besonders preiswert. Aber es hört sich
halt gut an, was da so versprochen wird. |
|
|
|
|
|
|
|
|